Wieder einmal trafen sich am vergangenen Freitag gegen 18 Uhr 21 junge Bücherwürmer und Leseratten im effeff, um gemeinsam mit einem vierköpfigen Lese- und Orgateam in fremde Welten einzutauchen. Wie in den Vorjahren waren wir damit sogar ein wenig überbucht, was uns alte Bücherfreunde natürlich sehr freute.
Nach kurzer Begrüßung und Gruppeneinteilung ging es in zwei Gruppen in die erste, lange Runde der Lesenacht. Die Jüngeren hatten fünf Bücher zur Auswahl, bei den Älteren setzten wir auf besonderen Wunsch das Buch der letzten Lesenacht, Die unendliche Geschichte, fort. Mit großer Freude durften wir Vorlesenden erleben, wie es ganz still wurde, wie die Kinder mit ihren Helden zitterten und sich freuten. Erstaunlich war, wie viel von der vor einem Jahr begonnenen Geschichte den größeren Kindern noch präsent war.
Die Kleineren, deren Hunger schneller einsetzte, strebten als erste der Küche zu, in der das Team hinter den Kulissen bereits die berühmten effeff-Waffeln zu backen begonnen hatte. Für sie ging es anschließend in eine Spielerunde sowie eine zweite, kürzere Leseeinheit, während die Älteren nun dem Duft in die Küche folgten – es blieben nicht viele Waffeln übrig, wie man sich vorstellen kann. Gut gestärkt und schon wieder gespannt auf die Fortsetzung stürmte alles für die zweite Einheit in die kleine Tauschbibliothek zurück. Eigentlich sollte nun Bastian Fantasien erreichen, doch die Kinder wollten kein Überspringen, nichts von der Geschichte sollte verloren gehen. So gelangte Atréju in dieser Lesenacht nur bis zum Südlichen Orakel, aber es gibt ja immer eine weitere Lesenacht…
Dann war es auch schon Zeit für das Lagerfeuer, mit Stockbrot und einer abschließenden Geschichte für alle, in der es dieses Mal um die abenteuerliche und urkomische Geschichte um die Erfindung eines Limonadensprudlers ging. Als um 22 Uhr die Eltern zum Abholen kamen, waren viele noch nicht bereit aufzubrechen.
Jetzt freuen wir uns schon wieder auf die nächste Lange Lesenacht, denn wenn für einen kurzen oder längeren Augenblick dieser besondere Moment entsteht, in dem die Wirklichkeit des Buches unsere Wirklichkeit überlagert und die Kinder ganz still und versunken sind, dann ist das ein ganz besonderes, kostbares Glück, auch für uns Vorlesende. Vielleicht versuchen Sie es mit Ihren Kindern, Enkeln, Nachbarskindern... auch einmal? Viel Freude beim Vorlesen!
